Das beste am 0:1-Halbzeitstand war tatsächlich das Ergebnis. Nach etlichen klaren Chancen der Gastgeber hätten wir uns auch über einen höheren Rückstand nicht wundern dürfen. Viel zu dominant war die Spielanlage der BSG Chemie. Über viel Ballbesitz und schnelle Ballstafetten versuchten sie unsere Athleten an ihrem Spielaufbau zu hindern – und sie waren erfolgreich. Die Spielweise folgte ganz dem im Stadionheft mit Ex-BAK-Spieler Philipp Harant geführten Interview: „Wir müssen eklig sein“.
Dabei gab es von Anfang an nur eine Richtung: zum Gästetor. Besonders bei Standardsituation und ganz speziell bei Ecken waren die Hausherren überlegen. In der 15. Minute und unter andauerndem Regen fiel der erste Gegentreffer. Nach einer kurzen Ecke wurde diese am ersten Pfosten per Kopf verlängert und Horschig im Fünfmeterraum musste nur noch einnicken. Unsere bisher so starke Abwehr zeigte dabei vor allem im direkten Duell Defizite.
Aber bereits zuvor musste sich Luis Zwick im BAK-Tor schon mächtig strecken und wehrte einen Schuss in den Anfangsminuten ab. Wer nun nach der Führung der Gastgeber auf ein Aufbäumen der BAK-Mannschaft gehofft hatte, sah sich getäuscht. In der ersten Halbzeit bestimmten einzig die Gastgeber das Geschehen. Und damit ergaben sich weitere gute Chancen. Kurz vor der Halbzeit schoss Bury einen Freistoß ans Lattenkreuz und bei einem weiteren Eckball stand Ben Meyer goldrichtig auf der Linie zur Abwehr.
Zu spät aufgewacht
Mit dem Wiederbeginn war auch die Sonne da – und diese brachte den Gastgebern zunächst einmal das 2:0. Über Außen wurde das Spiel schnell gemacht und eine halbhohe Hereingabe erreicht Eshele im Strafraum, der dann trocken und flach abzog und dabei sogar Luis Zwick tunnelte. Alle Vorhaben aus der Halbzeitansprache waren damit hinfällig. Kurz darauf folgte auch noch ein weiterer Lattentreffer der Chemiker – ein Tag zum Vergessen für unsere Athleten. Kaum etwas lief zusammen und die bisherige Sicherheit fehlte teils vollkommen. Ganz geschlagen gaben sich unsere Mannen aber nicht.
Erst in den letzten 20 Minuten bekam unser Team Oberwasser und erarbeitete sich nennenswerte Spielanteile. Nun lief der Ball besser durch unsere Reihen und der Druck in Richtung des Tores der Chemiker nahm zu. Fast folgerichtig kam es dann auch zum Anschlusstreffer. In der 74. Minute lief der Ball schnell und zielsicher durch die Reihen der BAK-Spieler und erreichte schließlich Patrick Sussek im Strafraum. Er wiederum legte den Ball flach auf Michael Seaton, der diesen über die Linie drückte. Geht noch was? Bis in die Nachspielzeit hinein blieb es nun spannend und viel fehlte mitunter nicht zum Ausgleich. Ob dieser dann aber auch verdient gewesen wäre, sei einmal als hypothetische Überlegung dahingestellt. Letztlich blieb es beim 1:2 und unserer ersten Saisonniederlage.
Blick nach vorn
Schön war, dass die Mannschaft nach dem Spiel auch den wenigen mitgereisten Fans noch Rede und Antwort stand. Auch dies gehört dazu – nach dem bisherigen Saisonverlauf gab es auch keine bösen Worte, sondern nur Aufmunterung. Infolge der weiteren Spieltagsergebnisse blieb sogar die Tabellenführung erhalten. Bevor es aber in der Liga zum Aufeinandertreffen mit dem Tabellendritten kommt, ist zunächst einmal wieder Pokalzeit. Am Sonntag, 25. September 2022, 14 Uhr, treten wir bei Polar Pinguin in der Markgrafenstraße an.
Daten und Fakten
BAK: Zwick, Schulz, Chahed, Meyer, Hajjaj (46. Seaton), Klar (76. Lang), Schneider, Richter (83. Seifert), Yajima (63. Vieting), Sussek, Krasniqi (63. Rogero)
Tore: 1:0 Horschig (15.), 2:0 Eshele (48.), 2:1 Seaton (74.)
Karten – gelb: Klar, Krasniqi
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