Zwar klingt eine 0:4-Niederlage im ersten Saisonheimspiel mehr als nur ernüchternd, das Spiel selbst gab aber auch genug Anlass, nicht ganz so pessimistisch in die Zukunft zu schauen. Noch muss sich unser Team finden, muss Routinen entwickeln und natürlich auch Selbstverständlichkeiten wie Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor oder das Selbstverständnis, viel leisten zu können.
Das Spiel gegen Erfurt bot bei brütender Hitze in der ersten Hälfte eine offene Partie. Nach rund einer Viertelstunde und guter Vorarbeit von Irfan Brando hatte Jamal Rogero die erste nennenswerte Möglichkeit. Sei Ball rollte aber doch klar am Tor vorbei. Kurz danach war es wiederum Brando, der einen Freistoß in Richtung zweiten Pfosten schlug. Dort aber fand sich leider kein Abnehmer.
Auf der anderen Seite vereitelte Luis Zwick eine erste gute Möglichkeit der Gäste und wehrte gemeinsam mit Cendric Mvondo zur Ecke ab. Nun häuften sich aber die Vorstöße der technisch versierten Thüringer. Und leider war es dann in der 40. Minute ausgerechnet Ex-BAK-Spieler Seaton, der nahezu ungedeckt die Gäste in Führung schoss. Mit diesem Halbzeitstand und der zuvor guten bis ebenbürtigen Leistung mit einem Spitzenteam der Liga schien aber noch alles möglich.
Die Hitze fordert Opfer
Was die Sportberichterstattung von Ostsport leider verschwieg, war eine Moment, der unsere Mannschaft vermutlich beeinträchtigte. Zwei weitere Gegentore fielen, während einer unserer Spieler nach einem Kreislaufzusammenbruch noch vom herbeigerufenen Notarzt behandelt wurde. In solchen Momenten ist es erlaubt, auch einmal in Gedanken woanders zu sein. Dass die Gegner dies dann gnadenlos nutzen, ist aber auch legitim. Zum Glück gab es recht bald Entwarnung für unseren Spieler.
Dennoch berappelte sich unsere Mannschaft und kam kurz vor Ende doch noch fast zum ersten Saisontor. Nach einem guten Solo schlug Eigengewächs Antonio-Levi Lubaki denn Ball in die Strafraummitte. Dort aber gelangte noch ein Verteidiger der Gäste vor dem Einschussbereiten Jamal Rogero an den Ball. Das postwendend dann der 0:4-Endstand fiel, ist allenfalls noch eine Randbemerkung wert. Unsere Mannschaft benötigt eben noch Zeit, sich zu finden. Der eingeschlagene Weg aber stimmt optimistisch. Mit wenigen und begrenzten Mitteln ist es aber eben nicht so leicht, gegen Vereine zu bestehen, die zwar im Insolvenzverfahren stecken, aber dennoch über größere Mittel verfügen.
Daten und Fakten
BAK: Zwick – Satici (48. Ucar), Mvondo, Ernesto, Rmieh – Brando (75. Schindler), Hajjaj, Yamada – Mantatu Rogero, Teranuma (75. Höffler), Osawe (63. Lubaki)
Tore: 0:1 Seaton (40.), 0:2 Seaton (63.), 0:3 Badu (65.), 0:4 Langner (88.)
Karten – gelb: Ucar
Zuschauende: 513